Über Theodor Heuss (1884–1963), den ersten Bundespräsidenten, den Politiker, den Publizisten, ist vieles veröffentlich worden.
Doch ein Aspekt, eine Dimension seines Lebens und Wirkens ist bislang beinahe unbeachtet geblieben: sein einzigartiges Verhältnis zu vielen jüdischen Zeitgenossen, zum Judentum überhaupt – und insbesondere sein Engagement um eine wahrhaftige Erinnerungskultur, für eine Auseinandersetzung mit den Verbrechen am jüdischen Volk und für die Aussöhnung mit Israel.
Besondere Beziehungen hatte Theodor Heuss zu den Menschen von Shavei Zion, der Siedlung in Israel, die von Rexinger Juden gegründet wurde. Er war befreundet mit dem ersten und langjährigen Bürgermeister Dr. Manfred Scheuer, er besuchte Shavei Zion und korrespondierte mit Leopold Marx, dem Ortchronisten der Siedlung.