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Ausgrenzung - Raub - Vernichtung
Der reich bebilderte, mit umfassenden Quellenangaben und einem Register versehene Band „Ausgrenzung – Raub – Vernichtung“ schließt wichtige Forschungslücken zur Ausplünderung der jüdischen Bevölkerung in Württemberg und Hohenzollern.
Etwa dreißig Historikerinnen und Historiker, Aktive an Gedenkstätten und Forschende im eigenen Auftrag haben zu dem umfangreichen Werk beigetragen, das von Heinz Högerle und Dr. Martin Ulmer vom Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb e. V. sowie Dr. Peter Müller vom Landesarchiv Baden-Württemberg herausgegeben wird.
Der Gedenkstättenverbund Gäu-Neckar-Alb e. V., ein Zusammenschluss von elf Gedenkstätten und Gedenkstätteninitiativen in Südwürttemberg, hat mit seinen langjährigen Recherchen zur Ausraubung der jüdischen Bevölkerung den Anstoß gegeben, das Landesarchiv Baden-Württemberg seinerseits den Impuls aufgegriffen. Die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg macht das Buch nun einer breiten Öffentlichkeit zugänglich.
Die Publikation bietet einen chronologischen Überblick über die Flut an scheinlegalen Verordnungen und Erlassen, mit denen der jüdischen Bevölkerung nach und nach die Lebensgrundlagen entzogen wurden. Der Band leuchtet zugleich das effiziente System wechselseitiger Radikalisierungs- und Steuerungsmaßnahmen aus, mit denen Partei, Bürokratie, Wirtschaft und „Volksgemeinschaft“ die Ausraubung vorantrieben. Deutlich wird auch, wie begrenzt die Möglichkeiten zur Gegenwehr waren. Die Autorinnen und Autoren zeichnen Einzelschicksale von Händlern, Unternehmern, Freiberuflern und ganz allgemein von jüdischen Bürgerinnen und Bürgern nach. Für die Betroffenen standen Flucht oder Deportation am Ende dieses menschenverachtenden Verfolgungsprozesses.
INHALT
Vorwort
Einführung und Dank
Martin Burkhardt
Zur Wirtschafts- und Berufssituation der Juden in Württemberg und Hohenzollern vor 1933 – ein Überblick
Teil I
Von 1933 bis zum Vorabend der Nürnberger Gesetze: Die ersten Angriffe im NS-Staat
Teil II
Von den Nürnberger Gesetzen 1935 bis zum Novemberpogroms 1938:
wirtschaftliche Totalerfassung und Beschleunigung der Zwangsverkäufe
Teil III
Vom Novemberpogrom 1938 bis zur Vorbereitung der Deportationen 1941:
Pogromterror, Sondersteuern, endgültige Berufsverbote
Teil IV
November 1941 bis Mai 1945: Die Durchführung der Deportationen und der finale Raub
Teil V
Nach dem Kriegsende: Die zweite Schuld in der Demokratie
Anhang